Sonntag, 30. Dezember 2012

Meer ist leer...


Herzverstand

Gibt es Entscheidung aus einer Hand?
Oder kämpft immer Herz gegen Verstand?
Gibt es auch Einheit zwischen den Beiden?
Wenn nicht, bleibt für Einen nur einsames Leiden.

Ruhelos

Rastlos in Gedanken.
Rastlos im Tun.
Rastlos beim Innehalten.
Rastlos immerzu.

Anhalten, wie?
Frag ich wen?
Dich?
Ich weiß es nicht.

Rastlos im Fragen
Auch da.
Rastlos im Leben.
Eben.

Bewegung

Er geht, er läuft, er rennt.
Stolpert, wankt und fällt.
Kniet, erhebt sich, steht.

Er geht, er läuft, er rennt
Stolpert, wankt und fällt.
Kniet, erhebt sich, steht.

Regen, Sturm und Kälte.
Dunkel, Stille, Nässe.
Angst, Unmut, Trauer.

Er geht, er läuft, er rennt.
Glaube. 
Hoffnung. 
Liebe.

Samstag, 29. Dezember 2012

Ahoi!

Das Schiff beladen mit allerhand Sachen
Waffen, Proviant und Navigation.
Emsiges Treiben, lautes Befehlen,
Fässer mit Rum für durstige Kehlen.
Nun geht es los, auf die letzte Mission.

Männer zum Fürchten, Ratten zum Ekeln
alles hält das Schiff bereit.
Gelage und Hunger, Flaute und Sturm
starke Kanonen, Planken mit Wurm.
Manches Seemans letzte Zeit.

Furcht und Mut zu gleichen Teilen,
steckt in jeder Seemansseele.
Die zur Fahrt hat angeheuert
und jetzt Deck schrubbt oder steuert
ausführt oder gibt Befehle.

Das Foto von der Heimatliebe
kaum einer, der mehr besitzt.
Gut verwahrt und fest verschlossen
wer es anfasst wird erschossen.
Oder einfach aufgeschlitzt.

Harte Arbeit schindet Knochen.
Mieses Wetter trübt die Seele.
Proviant fehlt, böses Maulen,
Skorbut lässt die Zähne faulen.
Rum betäubt und wärmt die Kehle.

Doch der Käpt'n, der bleibt eisern,
unverrückt steht er beim Steuer.
Starr der Blick auf's weite Meer,
außen hart, doch innen leer.
Müdigkeit statt Abenteuer.

Hundertdreiundzwanzig Tage,
dreimal eine Meuterei.
vierzig Tote, achtzehn Kranke
Fünf als Strafe von der Planke
"Land in Sicht!" gellt da ein Schrei.

Kraft kommt in die müden Knochen,
Plötzlich ist die Hoffnung da.
Jeder eilt auf seinen Posten
bald schon wird man Neues kosten
Und der Strand ist schon so nah.

Lautes Knallen, Explodieren
Planken splittern, Masten bricht
Donnern, Feuer, lautes Schreien
doch Kanonen weiterspeien
Jemand ein Gebet schnell spricht.

Rumpf füllt sich alsbald mit Wasser.
Auf dem Deck nur Rauch und Feuer.
Schiff, es neigt sich, sinkt nach unten.
Wer noch lebt, ist bald verschwunden.
Käpt'n unverrückt am Steuer.

Und mit seinem letzten Blick
sieht er raus, zum weißen Strand
schließt die Augen, Tabak kauend
lächelnd auf das Ende schauend
Wasser, Dunkel, neues Land.